Zunächst habe ich die mit meinem Sebile mehr Attacken zu verzeichnen als der Guide mit seinem Jig. Die kleinen Drillinge greifen leider nicht in den großen Mäulern. Jeder Wurf produziert Bisse. Die Fische können sich leider freischütteln. Ich bitte darum die Drillinge gegen große Einzelhaken zu tauschen. Währendessen angle ich mit der schwereren Rute weiter. Endlich bleibt ein guter Tarpon von ca. 20 Pfund hängen. Die Sprünge und das durch den Grund bohren kann ich noch meistern. Als er in die Wurzeln zieht reisst das 40 Pfund-Vorfach. Mit dem Sebile an der anderen Rute will ich nicht mehr weiterangeln aus Angst ihn zu verlieren. Also montiere ich an der schweren Rute einen Super Shad Rap. Der ist erstmal etwas zu groß für den schmalen Oberlauf des Flusses, wo eher kleinere Fische anzutreffen sind. Mein Guide fängt mit seinem Jig mehrere kleine Tarpons. Kalter Wind zieht auf und es fängt an zu regnen. Wir wechseln den Platz. Dort angekommen sind wir beide trotz Regenjacken komplett durchnässt. Ich montiere auch einen Jig an der leichten Rute. Halb erfroren fangen wir weitere kleine Tarpons und gute Snooks.
Leider verlieren wir immer wieder gute Fische an die Mangroven. Der Schlüssel zum Erfolg sind präzise Würfe dicht an die Wurzeln. Oft sind Fisch und Köder leider innerhalb von Sekunden im Wurzelwerk. Wir beschließen dem Flusslauf mit Vollgas zu folgen bis er etwas breiter wird. Dort ist keinerlei Aktivität festzustellen. Ich wechsle wieder auf die stärkere Rute mit Super Shad Rap. Jetzt erst recht denke ich mir und schon beim fünften Wurf ist es endlich soweit. Es reisst mich fast um. Zum ersten mal heute wird der Motor zum Drill eingeschaltet. Nach zehn verrückten Minuten gibt der Tarpon endlich auf.
Schnell einige Fotos und zurück ins Wasser. Die Sonne scheint, ich bin zufrieden. Langsam machen sich meine Arme bemerkbar und wir entscheiden die restlichen zehn Kilometer zu trollen. Der Fluss ist da schon richtig breit und uns bläst kalter Wind vom Meer entgegen.
Wir fangen einen hübschen Mangroven Snapper und einen Jack Crevalle bis wir am Meer sind. Dort regnet es auch wieder. Wir flüchten mit Vollgas vor Regen und eisigem Wind den Fluss hoch um einige Nebenläufe anzuschauen. Unglaublich wie viel Strecke man dort an einem Tag abangeln kann.
Auf Popper landen wir noch zwei weitere Tarpon und einen Snook. Einen weiteren gewaltigen Snook von weit über zehn Pfund kann ich leider nicht ohne Vorfachbruch aufhalten. Mittlerweile wird es schon wieder dunkel und wir beschließen den Tag zu beenden. Gelandet habe ich zwölf nennenswerte Fische darunter fünf Tarpon. Ich will mir gar nicht vorstellen was hier im Frühsommer bei gutem Wetter los ist, wenn zusätzlich die wandernden großen Tarpon dazukommen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen